London - Drei britische Muslime sind am Donnerstag schuldig gesprochen worden, Selbstmordanschläge an belebten Orten geplant zu haben. Ein Gericht in London sah es als erwiesen an, dass die drei Männer im Alter von 27 und 31 Jahren "zentrale Figuren" eines extremistischen Komplotts waren, bei Selbstmordattentaten acht Rucksackbomben an belebten Orten zu zünden. Die in Birmingham lebenden Angeklagten hatten die Vorwürfe bestritten.

Die Polizei hatte die Pläne der drei Männer durchkreuzt. Wären sie umgesetzt worden, hätten die Folgen nach Überzeugung der Anklage noch schlimmer sein können als bei den Anschlägen auf den Nahverkehr in London am 7. Juli 2005, bei denen 56 Menschen getötet wurden.

Trainingscamps in Pakistan

Staatsanwältin Karen Jones sagte am Donnerstag, zwar sei unklar, was die konkreten Ziele der Attentate sein sollten. Eine Umsetzung der Pläne hätte aber nach ihren Worten "katastrophale" Schäden und viele Tote zur Folge gehabt. Die vor Gericht vorgebrachten Beweise hätten gezeigt, dass die Angeklagten "mit Ehrfurcht und Bewunderung" über die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA und vom 7. Juli 2005 in London gesprochen hätten, sagte Jones. "Diese Terroristen wollten etwas Größeres machen und sprachen darüber, wie der 7.7. 'ein bisschen schief ging'."

Zwei der Angeklagten hatten extremistische Trainingscamps in Pakistan besucht. Einer der beiden soll auch anderen geholfen haben, solche Lager besuchen zu können. Das Geld für die Pläne sammelten sie nach Angaben der Justiz, indem sie sich auf der Straße als Sammler von Spenden für eine muslimische Wohltätigkeitsorganisation ausgaben. Auf diese Weise bekamen sie demnach 12.000 Pfund (fast 14.000 Euro) zusammen. Der britische Geheimdienst MI5 kam der Gruppe auf die Spur. Er hörte vor der Festnahme anderthalb Jahre lang Gespräche der drei Männer ab.